Madagaskar wandernd zu erkunden ist ein Erlebnis der besonderen Art. Dichte Regenwälder und eine einzigartige Fauna und Flora ist hier dank des tropischen Klimas zu finden. In diesem bezaubernden Land sind die Lemuren und zahlreiche Reptilien- und Amphibienarten zu Hause. Umgeben vom Indischen Ozean geht es für Wanderfreunde und Naturliebhaber durch weite Savannen und tropische Wälder, vorbei an Bergdörfern und grüne Reisterrassen, Gesteinsformationen und traumhafte Strände.
Ranomafana-Nationalpark
Der immergrüne dichte Regenwald im 41.000 Hektar großen Nationalpark bietet Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen Pflanzen und Tieren. Zahlreiche Lemurenarten wie die Bambuslemuren, Vogel- und Insektenarten leben hier. Aufgrund des tropischen Klimas gedeihen im Nationalpark einzigartige Orchideen, Moose, Pilze und Bäume. Ein begrenztes Gebiet des bedeutendsten Nationalparks Madagaskars kann mit einem Wanderführer begangen werden. Eine mehrstündige Wanderung führt durch dichten Regenwald, vorbei an Flüssen und Wasserfällen. Der Nationalpark ist ebenfalls für seine Thermalquellen bekannt, die zu Heilzwecken genutzt werden. Bei einer Nachtwanderung, die am Rand des tropischen Regenwaldes durchgeführt wird, kann man seltene nachtaktive Lemuren, Chamäleons und winzig kleine Tiere beobachten. Unbedingt eine Taschenlampe mitbringen.
Andringitra Nationalpark
Im Südosten Madagaskars liegt der etwas kleinere Andringitra Nationalpark. Auf einer Wanderung kommt man durch verschiedene Vegetationszonen. Viele Lemuren- und Vogelarten, Chamäleons und Orchideen sind während der Wanderungen zu beobachten. Gut ausgeschilderte Wanderwege und einige Übernachtungsmöglichkeiten machen eine individuelle Tour möglich. Geführte Wanderungen werden natürlich auch angeboten. An den zwei Parkeingängen Namoly und Morarano stehen interessante Informationen zu Wanderrouten zur Verfügung. Man kann zwischen Tagestouren oder Drei-Tages-Touren wählen. Die Asamaranita Wanderung dauert ungefähr vier Stunden und endet an einem 300 Meter hohen Wasserfall. Längere Touren (Imaitso acht Sunden, Diavolana zehn Stunden) führen den Wanderer bei unterschiedlichen Höhenmetern durch unberührten Tropenwald, hochgelegene Plateaus, Palmenhaine und kleine Seen. Für die Besteigung des 2658 Meter hohen Gipfels Pic Boby sollte man eine Wanderung von zwei bis drei Tagen Dauer einplanen.
Isalo Nationalpark
Dieser 81.500 Hektar große Nationalpark ist nur mit einem Wanderführer zu begehen. Riesige Felsformationen, bizarre Sandsteingebilde und tiefe Schluchten mit beeindruckenden Wasserfällen machen den Reiz dieser Landschaft aus. Hier ist sogar Baden in einem der zahlreichen natürlichen Wasserbecken möglich. Bei Wanderungen am Nachmittag, wenn die Sonne langsam untergeht, sehen die Gebirgsfelsen im Abendlicht atemberaubend schön aus. Natürlich sind auch hier die Lemuren und Chamäleons zu beobachten. Halbtägige oder Tagestouren werden angeboten.
Ankarafantsika Nationalpark
Auf gut erhaltenen Wanderwegen stellt dieser Nationalpark im Nordwesten Madagaskars das reinste Paradies für Wanderfreunde und Vogelliebhaber dar. Hier findet man den Baobab, den berühmten Affenbrotbaum. Dichte Laubwälder, zahlreiche Seen, Savannen und ausgedehnte Dschungelgebiete bieten Lebensraum für eine große Anzahl von vom Aussterben bedrohter Tiere und Pflanzen. Tageswanderungen mit unterschiedlicher Dauer werden täglich in Begleitung eines Wanderführers angeboten. Die Wanderungen führen durch Gebiete mit einer großen Anzahl an seltenen Land- und Wasservogelarten, Reptilien und Lemuren. Bei einer Nachtwanderung bietet sich die Gelegenheit, nachtaktive Lemuren und andere nachtaktive Tiere wie Vögel und Chamäleons zu beobachten. Eine Wanderung kann man mit einer Bootsfahrt auf dem Ravelobe-See abrunden. Aus dieser Perspektive sind die vielfältigen Wasservögel und Krokodile in ihrem Lebensraum noch direkter zu beobachten.
Madagaskar ist einzigartig und landschaftlich vielfältig. Da fällt es sicherlich schwer, sich für den einen oder anderen Nationalpark zu entscheiden. Jedoch egal welchen Landstrich Madagaskars man besucht, unvergessliche Bilder von einer unberührten Natur bleiben in Erinnerung. Auf Madagaskar hat man das Gefühl, die Tier- und Pflanzenwelt unseres Planeten hautnah zu spüren.