Nosy Be liegt zehn Kilometer vor der Nordwestküste Madagaskars im Indischen Ozean. Die „große Insel“ vulkanischen Ursprungs ist nur wenige Flugstunden von Europa entfernt, regelmäßiger Schiffs- und Flugverkehr besteht auch nach Antanarivo, der Hauptstadt von Madagaskar. Das nur 325 km² große Eiland ist touristisch gut erschlossen und dennoch weit entfernt vom Massentourismus: Märkte, Restaurants und moderne Geschäfte in der quirligen Inselhauptstadt Andoyani – auch „Hell-Ville“ genannt –, Hotels westlichen Standards und vielfältige Sportmöglichkeiten zu Wasser und zu Land ergänzen sich mit ländlich-afrikanischem Flair, faszinierenden Naturschätzen und traumhaften Palmenstränden zum sprichwörtlichen Urlaubsparadies.
Auf Nosy Be herrschen ganzjährig angenehme Temperaturen zwischen 20 und 30° Celsius. Auch in der Trockenzeit bleibt der Regen nicht vollständig aus, was sich in der üppig-grünen Vegetation widerspiegelt: Zuckerrohrfelder, Gewürzplantagen und Ylang-Ylang-Bäume prägen die Landschaft und verschafften dem Eiland den Beinamen „Insel der Düfte“.
Der Lokobe Nationalpark im Südosten von Nosy Be birgt den letzten ursprünglichen tropischen Regenwald der Insel. Das über Jahrzehnte unberührte Naturreservat ist nur über den Wasserweg zu erreichen und besticht mit seiner außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt: Neben bis zu 40 Meter hohen Baumriesen, bunten Vögeln, Mohrenmakis und Chamäleons sind mit etwas Glück auch seltene schwarze Lemuren zu entdecken.
Im Westen der Insel bildeten sich aus Vulkankratern elf „Heilige Seen“, die nach dem Glauben der Bevölkerung die Heimat der Ahnen darstellen. Aus Respekt nähert man sich ihnen nur barfuß, ohne Kopfbedeckung und nur mit einem Wickeltuch bekleidet – da sich in den Seen auch Krokodile wohlfühlen, verbietet sich das Baden von selbst. Eine zweistündige Wanderung, bevorzugt am Nachmittag, führt von der Zuckerfabrik in Djamandjary vorbei an den Kraterseen auf den 329 Meter hohen Mont Passot: Ein atemberaubender Panoramablick bei Sonnenuntergang ist der Lohn für den Aufstieg!
Sehenswert ist auch der der Andradroatra-Wasserfall nahe dem Fischerdorf Ambataloaka: Versteckt in einem Dschungel aus Lianen und Moosen stürzt das Wasser über Felsen 50 Meter in die Tiefe und sammelt sich in einem natürlichen, glasklaren „Swimming-Pool“, der zu einem erfrischenden Bad einlädt.
Mit angenehmen Wassertemperaturen und einer farbenprächtigen Unterwasserwelt bietet Nosy Be ideale Voraussetzungen zum Tauchen und Schnorcheln. Eine deutsche Tauchbasis befindet sich im Südwesten der Insel am Strand von Madirokely: Nervenkitzel verspricht die Erkundung eines in 20 Metern Tiefe liegenden Schiffswracks, die vorgelagerten Riffe bestechen mit ihrer Vielfalt an Korallen, Schnecken und Muscheln. Zahlreiche weitere Tauchschulen, in denen neben Französisch oft auch Englisch oder Deutsch gesprochen wird, verteilen sich rund um die Insel. Jeder der beliebten, aber dennoch nicht überlaufenen Tauchplätze hat seinen individuellen Reiz, an „Shark Point“ und „Manta Point“ sind Begegnungen mit Walhaien, Delfinen und Mantarochen beim Tauchen nicht selten.
Herrliche Tauchgebiete umgeben die vorgelagerten Inseln um Nosy Be. Das unbewohnte Eiland Nosy Tanikely ist als mariner Nationalpark geschützt und mit dem Boot in dreißig Minuten zu erreichen. Bunte Korallengärten reichen beinahe bis zum weißen Sandstrand, in der schillernden Unterwasserwelt ziehen zwischen imposanten Fischschwärmen Kugelfische, Riesenbarsche und Meeresschildkröten vorbei. Nach ausgiebigem Tauchen und Schnorcheln bildet ein Strandspaziergang zum Leuchtturm den krönenden Abschluss des Tages.
Nosy Komba, die „Lemureninsel“, ist berühmt für ihre zahmen Mohrenmakis und den 600 Meter hoch aufragenden Vulkan Antaninaomby, von dem der Blick weit über die Insel und den Ozean schweift. Tauchgänge sind vom Boot oder vom Strand aus möglich: Flaches Wasser und kaum vorhandene Strömung machen es auch Anfänger leicht, die herrlichen Riff-Fische hautnah zu erleben.
Auch die kleine Nachbarinsel Nosy Sakatia ist als Eldorado für Taucher und Schnorcheln bekannt, etwas weiter entfernt warten die reizvollen Unterwasserwelten von Nosy Mitsio und Nosy Iranja auf ihre Entdeckung.
Ein besonderes Naturschauspiel lässt von August bis Dezember beobachten: Das Vorbeiziehen der Buckelwale an den Küsten von Madagaskar und Nosy Be bleibt unvergesslich!