Die zurzeit insgesamt 47 Nationalparks auf der weltweit viertgrößten Insel Madagaskar werden von der ANGAP, der madagassischen Association Nationale pour la Gestion des Aires Protégées verwaltet. Aufgeteilt sind sie in die vier Kategorien Nationalparks, Integrale Schutzgebiete, Naturreservate sowie Meeresschutzgebiete. Der Montagne d’Ambre ist ein insgesamt 230 km² großer Nationalpark. Die erforschte, in dem Sinne offiziell ausgewiesene Fläche beträgt 182 km². Der im Jahre 1958 eröffnetete Nationalpark liegt auf einer Seehöhe zwischen 1.000 und 1.440 Metern. Die nächstgelegene Stadt Antsiranana, im äußersten Norden der Insel, ist knapp 40 Kilometer nördlich entfernt. Sie ist mit rund 100.000 Einwohnern die Hauptstadt der Region Diana. Die Entfernung zur südlich gelegenen madagassischen Landeshauptstadt Antananarivo beträgt etwa 1.000 Kilometer.
Der Name Montagne d’Ambre heißt zu Deutsch Bernsteinberge. Er ist abgeleitet von den zahlreichen und vielfältigen Baumblüten, von denen die Berge überzogen sind und aus der Ferne betrachtet bernsteinfarben leuchten. Mit seiner abwechslungsreichen Flora und Fauna sowie den kilometerweiten Regenwäldern gehört der Montagne d’Ambre zu den landesweit artenreichsten Nationalparks. Unter den mehr als tausend verschiedenen Pflanzenarten sind ausgefallene Orchideen, seltene Nestfarne sowie geradezu abenteuerliche Schraubenpalmen zu finden. Das Nationalparkgebiet wirkt wie ein einziger Regenwald mit versteckten Kraterseen, naturbelassenen Wasserfällen und vulkanischen Gesteinen.
Regelrecht berühmt ist der Nationalpark wegen seiner zahlreichen Arten an Chamäleons. Sie sind eine Familie der Schuppenkriechtiere und gehören zur Art der Leguane. Auch der ungeübte Besucher entdeckt sie in den Abendstunden in Gebüsch und Bäumen. Die Lemuren als Primaten aus der Gruppe der Fechtnasenaffen leben ausschließlich auf Madagaskar und den kleinen Anrainerinseln. Hier im Nationalpark Montagne Dambre sind sieben unterschiedliche Arten von ihnen zu entdecken. Sie leben auf Bäumen und sind sowohl Pflanzen- als auch Allesfresser. Zu den ebenso seltenen wie sehenswerten Vögeln gehören der Madagaskar-Fischadler oder der Rotbrustcoua. Die Verarbeitung von Edelhölzern aus dem Nationalparkgebiet ist landesweit bekannt und gefragt.
Jeder Parkaufenthalt ist ein Trekkingabenteuer pur. Der Parkeingang befindet sich bei der Ortschaft Ambohitra, auch Joffreville genannt. Mehrtägige Parktouren sind mit und ohne Guide oder Ranger möglich. Übernachtet wird auf ausgewiesenen Camping- und Zeltplätzen sowie an einfachen Kochstellen. Mit einem Satz gesagt: Den Nationalpark Montagne d’Ambre zu durchqueren ist ein wirklich einmaliges Erlebnis mit bleibender Erinnerung.
Höhepunkte
– Bernsteinfarben leuchtende Berge
– Eine Vielzahl an Chamäleons
– Sieben Lemurarten
– Besondere Vogelarten (z.B. Madagaskar Fischadler und Rotbrustcuoa)
– Verschiedene Edelhölzer
Ausrüstung
– Trekkingschuhe bzw. feste Sportschuhe
– ausreichend Flüssigkeit
– Sonnenschutz
Zeitansatz
Tagestour (3-6 Stunden)