Ranomafana Nationalpark

Zum Charakteristikum im Ranomafana Nationalpark im Südosten von Madagaskar gehören der tropische Regenwald sowie eine Vielzahl an Thermalbädern und Wasserfällen. Die madagassischen Wörter Rano Mafana heißen zu Deutsch warmes Wasser. Mit dieser Namensgebung des Nationalparks wird auf die Thermalquellen in der insgesamt gebirgigen Parklandschaft abgehoben. Der Ranomafana Nationalpark wurde im Jahr 1991 gegründet und wird seitdem von der ANGAP, der Association Nationale pour la Gestion des Aires Protégées verwaltet. Seit den Jahr 2007 ist er mit seinen vielen endemischen Pflanzen und Tieren ein UNESCO-Weltnaturerbe. Der 420 km² große Park befindet sich etwa 400 Kilometer südlich von Antananarivo, der Landeshauptstadt von Madagaskar. Rund 90 Prozent des gesamten Parkgeländes sind Regenwald und dicht, teilweise undurchdringbar bewachsen. Das Klima ist dementsprechend tropisch-feucht. Durch die Lage auf bis zu tausend Metern Seehöhe schwanken die Temperaturen zwischen Berg und Tal in den Nachtstunden teilweise erheblich. Für den Parkbesuch sind festes Schuhwerk sowie wetterfeste, sprich regenschützende Bekleidung unerlässlich.

Im Mittelpunkt des Tierlebens im Ranomafana Nationalpark stehen zehn Dutzend Vogel- und fünf Dutzend verschiedene Reptilienarten sowie rund hundert Amphiben. Viele diese Tierspezies sowie zahlreiche Pflanzenarten sind nicht nur selten, sondern darüber hinaus auch endemisch; sie leben und wachsen ausschließlich in dieser Region des Inselstaates. Zu ihnen gehören Lemurenspezies sowie Chamäleons wie das Erdchamäleon oder das Blattschwanzgecko. Unter den Insekten sind besonders seltene Schmetterlinge wie der Kometfalter oder der Giraffenhalskäfer zu bewundern. Blühende Orchideen, Flechten und Baumfarne bieten dem an Botanik interessierten Parkbesucher eine Vielfalt an Blumen, Pflanzen und Sträuchern, bis hin zu hochgewachsenen, seltenen Regenwaldbäumen.

Durch den Nationalpark verlaufen Wander- und Trekkingwege sowohl für mehrstündige als auch für mehrtägige Ausflüge. Bedingt durch die Tallage des Parks ist Treppensteigen bis hin zu Klettern oftmals eine Herausforderung für den fitten Besucher. Über die beiden Routes Nationale RN7 und RN45 ist der Park verkehrsmäßig gut erreichbar. Die nächstgelegene Großstadt ist Fianarantsoa, zu Deutsch wo man das Gute kennenlernt. Mit 170.000 Einwohnern ist der in den 1830er Jahren gegründete Ort die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Fahrt zum nördlich gelegenen Nationalpark dauert mit dem geländegängigen Pkw mehrere Stunden. In der Ortschaft Ranomafana wenige Kilometer vor dem Parkeingang werden im Park Office die Formalitäten zum Parkbesuch erledigt. Auf dem Parkgelände gibt es einen zentral gelegenen Campingplatz. Außerhalb des Parks nahe zum Park Office hin bieten Hotels und Lodges Unterkünfte in unterschiedlichen Kategorien an.

In den Monaten Juli und August ist Hochsaison für den Besuch in dem landesweit drittgrößten Nationalpark Ranomafana.

Höhepunkte
– Goldener Bambuslemur und Mauslemur
– Giraffenkäfer
– Fächerpalmen
– verschiedene Chamäleons und Schlangen

Ausrüstung
– Wanderschuhe bzw. Trekkingschuhe
– ausreichend Flüssigkeit
– Sonnenschutz

Zeitansatz
Tagestour (3-6 Stunden)