Kirindy Trockenwald

Trockenwald ist ganz allgemein ein Oberbegriff für tropische sowie subtropische Waldformationen. Im Gegensatz zum Regenwald verlieren die Bäume im Trockenwald während der langandauernden Trockenzeit ihr Laub. Der Kirindy Trockenwald ist ein weltweit einmaliges Naturreservat. In diesem weiten Gebiet im Westen von Madagaskar befindet sich der Nationalpark Kirindy-Mitea. Das rund 720 km² große Parkgelände liegt in der 46.000 km² großen Region Menabe mit ihrer Hauptstadt Morondava. Von den 720 km² sind aktuell jedoch nur 125 km² erforscht und für den Besucher zugänglich. Die Entfernung von der Küstenstadt hin zur östlich im Landesinnern gelegenen Hauptstadt von Madagaskar Antananarivo beträgt 700 Kilometer. Etwa 100 Kilometer südlich von Morondava verläuft die Grenze des Kirindy-Mitea Nationalparks, der seit dem Jahre 1997 für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Flora und Fauna sind sowohl im Nationalpark als auch in dem gesamten Trockenwald überaus vielfältig. Mit der madagassischen Riesenratte Votsotsa, Fossa und sieben Lemurenarten sind einige der ganz typischen madagassischen Tierarten genannt. Die kann der Besucher sowohl in diesem als auch in anderen der knapp vier Dutzend Naturparks im Lande wiederholt beobachten. Hier im Trockenwald von Kirindy fühlen sich diese Tiere sicher und heimisch, wenngleich sie für den Parkbesucher hautnah zu erleben sind. Große und skurril gewachsene Baobabs, auch als afrikanische Affenbäume bekannt, erreichen in dieser Region durchaus Höhen von bis zu 40 Metern. Seltene Vögel, Reptilien und Amphibien gehören zum Tierbestand im Nationalpark Kirindy-Mitea. Der Berthe-Mausmaki ist ein Primat aus der Gruppe der Lemuren. Als eine Gattung der Mausmaki lebt das etwa 10 Zentimeter lange Tier ausschließlich hier im Trockenwald. Rund 15 Dutzend Baum- Strauch- und Pflanzenarten sind in dem Schutzgebiet des Nationalparks ausgewiesen. Zudem beherbergt der Trockenwald eine Vielzahl an Heilpflanzen, die auch heute noch von den Bewohner des Gebietes verwendet werden.

Im Gegensatz zu anderen Naturparks auf Madagaskar ist der hiesige Trockenwald weitgehend naturbelassen und unberührt. Im Park gibt es nur ein Camp. Betrieben wird es vom CFPF, dem Centre de Formation Professionelle Forestière mit Sitz in Morondava. Auch im Camp kann man schon Bekanntschaft mit der madagassischen Riesenratte und der Fossa machen. Bei der Fossa handelt es sich um das größte, auf Madagaskar lebende, Raubtier. Ein Baumschulenprojekt nahe der bei Touristen beliebten Baobab-Allee wird für wissenschaftliche Arbeiten genutzt. Diese geradezu einzigartige Allee führt von Morondava bis hin zum Kirindy Trockenwald. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Natur mit Pflanzen und Tieren in dieser Region von Madagaskar dem Trockenwaldklima angepasst. Die Trockenzeit dauert acht, neun oder auch zehn Monate.

Selten gibt es in den National- und anderen Naturparks auf Madagaskar so viele Seltenheiten und Raritäten zu sehen wie hier im Kirindy Trockenwald.

Höhepunkte
– Tages- und nachtaktive Lemuren
– Fossa und Votsotsa
– Heilpflanzen und besondere Baobabs

Ausrüstung
– Trekkingschuhe bzw. feste Sportschuhe
– ausreichend Flüssigkeit
– Taschen- oder Stirnlampe (für Nachtwanderung)

Zeitansatz
Tageswanderung (2-3 Stunden)
Nachtwanderung (2 Stunden)