Wenn Biologen mit dem Auffinden neuer Spezies aufhorchen lassen, dann fällt sehr oft der Name des Tsaratanana Nationalparks auf Madagaskar. So wurden unlängst an den Hängen des Tsaratanana Bergmassivs zwei bis dahin unbekannte Arten von Blattschwanzgeckos entdeckt. Diese Region auf der “Roten Insel” im Indischen Ozean zeichnet sich aus durch eine ungewöhnliche Dichte an endemischen Individuen – und auch deshalb ist dieser Nationalpark vor allem für Wissenschaftler von großer Bedeutung.
Der Tsaratanana Nationalpark auf Madagaskar ist von einem tropischen Regenwald überzogen und breitet sich über 486 Quadratkilometer aus. Er ist rund sechszig Kilometer nördlich des kleines Dorfs Bealanana zu finden und reicht mit dem Gipfel des Maromokotra bis in eine Höhe von 2.876 Metern. Wer es sich als Wissenschaftler zutraut und über eine gute Kondition verfügt, der kann sich in die Obhut von Führern begeben und das vulkanische Massiv besteigen.
Etliche bedrohte Tierarten sind im Nationalpark mit seinen zahlreichen Flüssen, Bächen, Thermalbädern und Wasserfällen mit ein wenig Glück zu beobachten. Darunter befinden sich allein elf verschiedene Spezies der Lemuren. Ausgesprochen selten sind der schwarze Lemur und der Gabelfleck-Lemur. Tsaratanana ist aber auch ein Eldorado für Ornithologen, denn unter den fast hundert verschiedenen Vogelarten befinden sich der seltene Schlangenadler, der Sonnenvogel, Rotkauz, Schopf-Ibis und die Bodenwalze.
Bis in Höhen von zweitausend Metern ist ein dichter Regenwald mit Palisander, Ebenholz und Palmen anzutreffen. Darüber weichen die Bambuswälder schließlich einem Bergwald und dann einer von Gras bestandenen Savanne. Die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt an den Hängen des alles überragenden Berges ist vom Norden und vom Süden zu erreichen. Der südwestliche Eingang zum Park führt von Ambanja nach Marotolona und schließlich bis nach Beangona Ambevy.
Die Straßen in den Regenwald sind auf Madagaskar ausschließlich während der Trockenperiode zwischen Juni und November passierbar. Für Touristen ist der Nationalpark bisher nicht geöffnet. Deshalb gibt es innerhalb des Areals keinerlei Infrastruktur.
Höhepunkte
– verschiedene seltene Lemurarten
– verschiedene Vogelarten
Ausrüstung
– Wanderschuhe bzw. Trekkingschuhe
– ausreichend Flüssigkeit
– Sonnenschutz
Zeitansatz
Nur als Wissenschaftler ist der Zugang möglich